Sterbebildchen: Die „letzte Visitenkarte“ 

Sie sind so etwas wie die „letzte Visitenkarte“ eines Menschen: Sterbebilder, auch Totenzettel genannt. Ihren Ursprung haben sie in den Niederlanden, um das Jahr 1680. Damals noch handgeschrieben, wurden sie ab ca. 1730 gedruckt. Im deutschsprachigen Raum gibt es sie seit etwa 1850.

Sterbebildchen werden meist beim Requiem oder bei der Beerdigung ausgegeben. Neben einem Vers aus der Heiligen Schrift enthalten sie die Lebensdaten des Verstorbenen, oft auch ein Foto. Sie sind ein Stück Erinnerung. Legen Sie deshalb die Bilder in Ihr Portemonnaie oder Gotteslob und beten Sie für den Verstorbenen, immer wenn Ihr Blick auf das Bild gerichtet ist. 

Motive für Sterbebildchen gibt es viele. Sie thematisieren das Kreuz, Leid und Sterben, aber auch die christliche Hoffnung auf Auferstehung. Das Bistum Regensburg empfiehlt folgende sechs Motive, die Sie beim Bischöflichen Seelsorgeamt erhalten:  

Eine blühende rote Rose vor dem Hintergrund eines leicht verschwommenen Grabsteines.

Rose vor Kreuz

Mit der blühenden Rose vor dem leicht verschwommenen steinernen Grabkreuz im Hintergrund werden Glaube – Hoffnung – Liebe angesprochen. Die Rose als Symbol der Liebe, das Kreuz als Zeichen des Glaubens und die Hoffnung auf ein Wiedersehen nach dem Tod.

„Stark wie der Tod ist die Liebe.“ (Hoheslied 8,6)

© Diözese Regensburg, Rose vor Kreuz, Georg Schraml
Die Darstellung der Auferstehung von Christus von Robert M. Weber.

Der Auferstandene

Die Darstellung von Robert M. Weber befindet sich im Regensburger Priesterseminar.

„... ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.“ (Apg 2,23b - 24)

© Diözese Regensburg, Der Auferstandene, Robert M. Weber
Ein Gemälde, das die Herbergssuche von Maria und Josef zeigt.

Herbergssuche

„Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsere Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.“ (Lk 1,78f)

© Diözese Regensburg, Herbergssuche, Herbert Muckenschnabl
Ein abstraktes Bild des Kreuzes, gehalten in den Farben rot und schwarz.

Kreuz (schwarz-rot)

„So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden.“ (Hl. Augustinus)

© Diözese Regensburg, Kreuz, Josef Roßmaier
Fotografie eines Kreuzes, in das Hopfenstangen eingearbeitet wurden.

Kreuzabnahme

Hopfenstangen in Kreuzesform – ein Bildmotiv von Josef Roßmaier mit stark regionalem Bezug.

„Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht.“ (Leitspruch des Kartäuser-Ordens)

© Diözese Regensburg, Kreuzabnahme, Josef Roßmaier
Das Schmetterlingsreliquiar des Bistums Regensburg in Nahaufnahme.

Schmetterlingsreliquiar

Das Motiv hat eine ganz eigene Geschichte. Bei Restaurierungsarbeiten am großen Kruzifix der Regensburger Schottenkirche wurde im Jahre 1991 in den Werkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Haupt des Gekreuzigten ein Reliquiar gefunden. In der Form eines Schmetterlings birgt es ein Kreuzpartikel. Der Schmetterling steht für Kreuzestod und Auferstehung Christi.

„Eines Frühlingstages wird die Puppenhülle durchbrochen und daraus geboren wird ein Schmetterling. Er faltet seine Flügel auseinander und fliegt in die blaue, warme Luft. Wie der Schmetterling erstanden ist aus dem Grab und dem Tod, so lass uns jetzt mit Christus auferstehen und im neuen Leben wandeln.“

© Diözese Regensburg, Schmetterlingsreliquiar

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