Nahaufnahme auf zwei Opferkerzen, die aneinander gehalten werden.
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Den Übergang gestalten: Sterbesakramente & Rituale

 

Sterbesakramente

 

Sakramente sind Ausdruck der besonderen Gegenwart Gottes, der dem Sterbenden in der Eucharistie, dem Sakrament der Versöhnung und der Krankensalbung nahe sein will. 

 

Wegzehrung

Das eigentliche Sterbesakrament ist die Kommunion in der Sterbestunde als Wegzehrung (viaticum). In der Reihenfolge der drei Sakramente, die mit einem Sterbenden gefeiert werden können und dem „Versehgang“ angehören, gehen die Sakramente der Buße und der Krankensalbung der Krankenkommunion voraus. 

 

Einzelbeichte

Auch wenn die Praxis der Einzelbeichte weithin außer Übung gekommen ist, kann es als heilsam empfunden werden, den Blick auf die barmherzige Liebe Gottes zu lenken. Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen Erleichterung fühlen, wenn der Priester ihnen im Sakrament die Vergebung Gottes zuspricht. Ist es für einen Sterbenden nicht möglich, zu beichten, weil er nicht mehr in der Lage dazu ist oder kein Priester zur Verfügung steht, kann Gottes vergebende Barmherzigkeit auch im bittenden Gebet auf den Menschen herabgerufen werden.

 

Krankensalbung

Im Sakrament der Krankensalbung kommt die Kirche ihrer Sendung nach, die heilende Zuwendung Gottes für jene zu erbitten, die unter einer schweren körperlichen oder seelischen Krankheit leiden. Das Verständnis dieses Sakramentes hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. So wurde es früher als „Letzte Ölung“ (unctio extrema) verstanden, die nur einmal – und zwar in äußerster Lebensgefahr – empfangen werden konnte. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Impuls zu einer Erneuerung des Sakramentes gegeben, wonach es besser Krankensalbung genannt werden sollte. Der rechte Augenblick für den Empfang sei „sicher schon gegeben, wenn der Gläubige beginnt, wegen Krankheit oder Altersschwäche in Lebensgefahr zu geraten“. Die Krankensalbung kann nun wiederholt empfangen werden. Auch die Gebetstexte, beispielsweise die Bitte „der Herr richte dich auf“, weisen darauf hin, dass die Krankensalbung nicht lediglich ein Sakrament für Sterbende ist, sondern Stärkung und Trost durch den Beistand Gottes zusprechen will und eine mögliche Wiedergenesung im Blick hat. Sie sollte deshalb frühzeitig angeboten werden.

 

Segen

Häufig ist ein Empfang der Sakramente aufgrund der physischen Verfasstheit des Kranken nicht mehr möglich. Bewusstseinsveränderte Zustände bis hin zum Koma oder der Einsatz der Gerätemedizin verhindern dies oftmals. In solchen Situationen kann Gottes liebende Nähe in Form eines Segens zugesprochen werden.

Diese Rituale können den Tod eines Ihnen nahestehenden Menschen begleiten: 

 

Am Übergang vom Leben zum Tod ist das Leben krisenanfällig. Rituale sind für die Gestaltung des Übergangs und für eine Neuorientierung im Leben hilfreich. Warum?

 

In Verlustsituationen haben viele das Gefühl von Ohnmacht:

Rituale dienen dazu, trotzdem zu handeln.

Sie laufen nach Regeln ab.

Sie sind ein Gefüge der Ordnung gegen das Ausgeliefertsein.

Sie sind ein festes „Geländer“, das Halt und Vertrauten schafft.

Sie geben Stabilität und Orientierung.

Sie bändigen die Angst.

Rituale verbinden Menschen untereinander und schaffen einen gemeinsamen Raum, in den Sie eintauchen können.

Ein Gebet / einen Sterbesegen sprechen

Auch Sie selber können, wenn es im Sinne des/der Sterbenden ist, am Sterbebett Ihren Wunsch nach einem guten Hinübergehen des/der Sterbenden in einem Gebet zum Ausdruck bringen.

 

Einen solchen Sterbesegen und andere unterstützende Gebete für verschiedene Befindlichkeiten am Sterbebett finden Sie hier, oder auch in dem Buch „Gott, auf dich vertraue ich" – Gebete und Segensfeiern im Umfeld des Sterbens, herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat Regensburg, Hauptabteilung Seelsorge. Regensburg, Verlag Pustet 2019.

 

Aufbahrung 
Der Verstorbene wird an einem besonderen Ort aufgebahrt, damit sich das Umfeld von ihm verabschieden kann. Mancherorts geschieht das zuhause; in Krankenhäusern und Altenheimen entweder im Sterbezimmer oder in einem Abschiedsraum. Es kann aber auch das Leichenhaus auf dem Friedhof ein Abschiedsort sein. 


Totenwache 
In früheren Zeiten war es sehr gebräuchlich, dass sich der Familienverband drei Tage und drei Nächte um den Verstorbenen versammelt hat, um ihn betend zu verabschieden. Zumindest aber solange der Verstorbene noch zuhause ist, ist ein gemeinsames Wachen auch in unserer Zeit ein sinnvolles Ritual. 

Aussegnung 
Darunter versteht man ein Verabschiedungsgebet am Ort des Verscheidens, zu dem für gewöhnlich ein hauptamtlicher Seelsorger oder eine Seelsorgerin gerufen wird. Auch Familienangehörige könnten so ein Gebet gestalten. Es bietet sich auch das Hausgebet für Verstorbene im Gotteslob Nr. 28 an.


Totenrosenkranz 
Die Gemeinde des Verstorbenen versammelt sich einmal oder auch mehrmals, um gemeinsam mit der Familie den Rosenkranz zu beten. Trauernde empfinden darin oftmals Ruhe und Trost. 


Requiem

„Requiem“ ist der Fachbegriff für den Gottesdienst für den Verstorbenen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Eucharistiefeier.

 

Sterbeglocke am Kirchturm läuten lassen

Das Läuten zeigt an, dass ein Mitglied aus der Gemeinschaft verstorben ist. Es fordert auf, für ihn oder sie zu beten, und drückt die Solidarität der christlichen Gemeinde aus.

 

Waschen und Ankleiden

Den Verstorbenen zu waschen und anzukleiden als letzten Dienst, würdigt den Leichnam und ist heilsam im Hinblick auf Schuldgedanken in der Trauer.

Leichenschmaus halten

Essen und Trinken spielen im Leben eine wichtige Rolle. Ohne Nahrung können wir nicht leben. Das gemeinsame Essen und Trinken nach der Beerdigung weist die Richtung ins Leben zurück und spendet Gemeinschaft. 

 

Schwarz tragen

Während früher das Schwarztragen die Trauer nach außen signalisiert hat, ist heute die Ausgestaltung dem einzelnen überlassen.

Mehrere brennende Opferkerzen in einer Kirche.

Kraft schöpfen. Diese Rituale begleiten Sie in Ihrer Trauer:

 

Abschied nehmen

Abschied hat mit „scheiden“ und „schneiden“ zu tun. Es ist eine Trennung. Es kann helfen, diese Bedeutung bewusst nachzuvollziehen.

 

Danke sagen

Im Erinnern holen Sie Ihre gemeinsame Vergangenheit in Ihre Gegenwart. Dabei können Sie Danke sagen für alles, was Sie an ihm oder ihr geschätzt haben.

 

Vergebung erfahren

Auch das, was Sie noch belastet, braucht Raum. Sie können nicht gesagte Worte und nicht gezeigte Gesten im Nachhinein ausdrücken. So kann langsam in Ihnen wachsen, was Vergeben und Versöhnen meint. Im Sakrament der Versöhnung kann Ihnen ein Priester die Vergebung Gottes zusprechen.

 

Den Neuanfang gestalten

Schritt für Schritt können Sie wieder lernen, Ihren Weg zu gehen. Tauschen Sie sich mit Menschen aus, die ähnliche Erfahrungen aushalten mussten.

 

Erinnerungen Platz geben

Der Platz des Verstorbenen ist ein wichtiger Ort, der beispielsweise mit einem Foto, mit Blumen, Kerzen oder Texten gestaltet werden kann.

Gestalten Sie doch eine Lebenskerze mit Symbolen, die den Verstorbenen ausgemacht haben. Die entzündete Kerze zeigt die Verbundenheit.

Fokus auf eine Opferkerze, die von einer jungen Frau an einer größeren Opferkerze entzündet wird.

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